Wer sich nicht nur im eigenen Umfeld, sondern auch beruflich für den Klima- und Naturschutz einsetzen möchte, der kann inzwischen auf ein breites Feld an Tätigkeiten zurückgreifen. Dabei finden sich Berufe sowohl in der technischen Entwicklung und Analyse als auch im Erhalt natürlicher Lebensräume. Damit man einen Eindruck bekommt, was mit einer Ausbildung oder einem Studium im Bereich von Klima-, Umwelt- und Naturschutz möglich ist, haben wir die wichtigsten Fakten und die interessantesten Jobs zusammengetragen.
Zunächst einmal lässt sich gar nicht so leicht sagen, was jetzt genau ein Job ist, der sich dem Klima- und Naturschutz zuordnen lässt. Ist das schon der Landschaftsgärtner, der sich um die Pflege von Grünanlagen kümmert? Oder der Land- und Forstwirt, der für einen möglichst intakten Lebensraum in unseren Wäldern und Freiflächen zuständig ist? Oder ist es dann doch eher der Ingenieur für Umwelttechnik, der Anlagen zum Schutz der Umwelt vor Schadstoffen plant und entwickelt? Da gibt es sicher unterschiedliche Perspektiven und Sichtweisen. Wir sortieren deswegen die Jobs einmal in den Bereich der allgemeinen Jobs, die in Natur und Umwelt beheimatet sind, also wo „im Grünen“ gearbeitet wird, und in den Bereich jener Jobs, die dazu beitragen, schädliche Belastungen zu reduzieren und die Umwelt langfristig zu erhalten.
Im Englischen ist es übrigens einfacher geregelt: „green jobs“ meint da Berufe, die direkt oder indirekt positive Auswirkungen auf den Umwelt- und Naturschutz haben. Bei uns sind „grüne Berufe“ wie gerade schon angedeutet eher Jobs in der Land- und Forstwirtschaft. Rund 40 Ausbildungsberufe finden sich hier, dazu nochmal etwa 60 Weiterbildungsberufe. Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) der Vereinten Nationen meint mit Umweltberufen Berufe und Tätigkeiten, deren Zusammenhang mit Umweltschutz über die eigentliche Tätigkeit offensichtlich ist. Unter dieser Perspektive nennt die deutsche Arbeitsagentur dann knapp 40 Berufe im Berufsfeld Umwelt- und Naturschutz, von Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft über Techniker Umweltschutztechnik – zum Beispiel im Bereich erneuerbare Energien – bis hin zu Umweltinformatiker. Etwa die Hälfte dieser Berufe sind Ausbildungsberufe oder Weiterbildungsberufe.
Laut Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit gehen Fachleute übrigens davon aus, dass sich der Arbeitsmarkt für umwelt- und klimaschutzbezogene Jobs positiv entwickeln wird. Demnach sollen vor allem Umwelt- und Effizienztechniken eine Schlüsselrolle für die deutsche Wirtschaft insgesamt spielen – gerade auch für klassische Wirtschaftsbereiche wie Autoindustrie oder Maschinenbau. Und da kommen dann natürlich auch Berufe wie Mechatroniker, die sich mit Elektrofahrzeugen beschäftigen, Maurer, die sich um die richtige Wärmedämmung kümmern oder Energie- und Gebäudetechniker, die Photovoltaikanlagen installieren, in Frage.
Bevor man sich für einen Job in dem einen oder anderen Bereich entscheidet, tut’s sicher auch erstmal ein Praktikum. Gerade im Naturschutz kann man sich vielfältig ehrenamtlich einbringen, zum Beispiel bei Naturschutzverbänden wie dem NABU oder beim Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) – oder man entscheidet sich zur Orientierung für ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) bzw. das Freiwillige Umweltjahr (FUJ), das für Interessierte zwischen 16 und 26 Jahren geöffnet ist. Dann gibt es noch den Bundesfreiwilligendienst (BFD), bei dem man aber auch im höheren Alter noch einsteigen kann.